Nahezu ein Drittel aller Suchanfragen bei Google beziehen sich auf einen bestimmten Ort, Tendenz steigend. Local SEO wird demnach für lokal gebundene Unternehmen und Geschäfte immer wichtiger.
Unabhängig davon, ob du ein Restaurant oder Friseursalon betreibst, möchtest du deine Chance von neuen potentiellen Kunden möglichst gut gefunden zu werden, erhöhen.
Erfahre, was Local SEO genau ist und wie es funktioniert.
Außerdem erfährst alles du die 5 unerlässlichen Säulen des Local SEO, die du brauchst, um die Sichtbarkeit deiner Onlinepräsenz in den lokalen Suchergebnissen zu steigern und mehr Kunden akquirieren.
Dann legen wir Mal los.
Was ist Local SEO?
Im Prinzip unterscheidet sich Local SEO nicht wesentlich vom herkömmlichen SEO. Der Nutzer sucht nach einer Information, Produkt oder Dienstleistung und Google versucht diesem die relevantesten Ergebnisse zu bieten.
Anhand der eingegebenen Suchphrase versucht Google, die richtige Intention zu erkennen. Wenn der eine Nutzer nach „Bäckerei für Cupcakes“ sucht, hat dieser eine ganz andere Intention als jemand der nach „Cupcake Rezepte“ sucht.
Ja, wir nehmen in diesem Beispiel an, dass du eine Cupcake Bäckerei betreibst.
Sollte der Besucher mit „Cupcake Bäckerei in meiner Nähe“ oder „Cupcake Bäckerei München“ noch spezifischer werden, hast du einen potentiellen Kunden, den du für dich gewinnen kannst.
Gehen wir noch ein wenig tiefer in die Materie, um zu verstehen, wie local SEO funktioniert.
Wie funktioniert Local SEO?
Um im Nachgang dein Local SEO zu perfektionieren, ist es für dich wichtig zu verstehen, wie das Ganze überhaupt funktioniert.
Wenn jemand eine Suchphrase in die Google Suche eingibt, passieren gleich einige Dinge simultan:
Es werden unter anderem historische Suchanfragen abgefragt. Wonach hast du in der Vergangenheit bereits gesucht und war es ein verwandtes Thema? Möglicherweise warst du bereits auf einigen Webseiten von Bäckereien, hast aber nicht das passende gefunden. Anhand der gesetzten Cookies weiß Google, dass du dich generell für dieses Thema interessierst.
Dein Aufenthaltsort spielt dabei auch eine Rolle: Wo hälst du dich im Moment der Suchanfrage auf? Dabei werden unter anderem Daten wie deine IP-Adresse getrackt und auch dein genauer Standort ermittelt, solltest du die Suche mit dem Handy gestartet und die Standortdienste aktiviert haben.
Basierend auf den Informationen, die Google zur Verfügung stehen, kristallisieren sich beim Local SEO 3 unterschiedliche Arten von lokalen Suchanfragen heraus.
I. Kontextuelle Suchanfragen
Der Bereich der beim Aufrufen der Website als erstes und ohne Scrollen zu sehen ist, auch Above-the-Fold-Bereich genannt, bietet sich für die Übermittlung der Kernnachricht Deines Angebots an.
Im besten Fall wird der Bereich in Form einer Hero-Section mit einem passenden Hintergrundbild dargestellt.
Hier bietet sich die perfekte Gelegenheit, dem Nutzer kurz und knapp Dein Angebot und die Vorteile, die Dein Angebot hat zu präsentieren und eine direkte Handlungsaufforderung in Form eines Buttons oder Kontaktformulars zu platzieren.
Dies könnte unter anderem so aussehen:
II. Vermutete Suchanfragen
In diesem interessanten Fall sucht der Nutzer nach einer Cupcake Bäckerei in München, obwohl er sich gerade in einer anderen Stadt, sagen wir Salzburg aufhält. Hier muss die Suchmaschine vermuten bzw. schlussfolgern, dass der Nutzer möglicherweise in naher Zukunft in München sein wird und sich jetzt schon über gute Cupcake Bäckereien informieren möchte. In diesem Fall listet Google eine Reihe von Cupcake Bäckereien auf, die in München beliebt sind. Dies lässt sich unter anderem anhand von Rezensionen auf Bewertungsportalen und weiteren Faktoren messen, auf die wir gleich näher zu sprechen kommen.
III. Absichtbasierte Suchanfrage
Kommen wir zu der letzten und eine der beliebtesten Arten der Suchanfragen. Bei der absichtbasierten Suchanfrage versorgt der Nutzer Google mit einer lokalen Suchanfrage, ohne einen bestimmten Standort zu nennen. Google wird immer besser darin, die wahre Suchintention eines Searches zu entschlüsseln. In diesem Fall reicht es, wenn der Nutzer, der sich in München aufhält, nach „Cupcake Bäckerei“ sucht und schon werden im Ergebnisse von Cupcake Bäckereien in München ausgespielt.
Je nachdem, welche Zielgruppe du ansprechen möchtest, gibt es je nach Art der Suchanfragen unterschiedliche Herangehensweisen. Eine kontextuelle Suchanfrage beinhaltet eine andere Intention als die absichtbasierte, weshalb du dich bei der Optimierung deiner local SEO Kampagne dementsprechend ausrichten solltest.
Das Local Snack Pack – die Platzierung der Begierde
Was ist das Local Snack Pack?
Das Local Snack Pack ist im Grunde die Box, die 3 der relevantesten lokalen Suchergebnisse bzw. Angebote anzeigt. Du kannst entweder auf die Webseite des Anbieters gelangen oder dir die direkte Route via Google Maps anzeigen lassen.
Außerdem werden Infos wie Kundenrezensionen, Bewertungen, Öffnungszeiten und Fotos dargestellt, sowie die Option, den Anbieter sofort anzurufen.
Meistens wird das Local Snack Pack unmittelbar unter der Suchleiste angezeigt. Hin und wieder kommt es vor, dass über Google Ads geschaltete Anzeigen darüber eingeblendet werden.
Da das Snack Pack also in den Suchergebnissen sehr präsent dargestellt wird und dem Nutzer quasi schon ins Auge springt, klickt ein dementsprechend großer Anteil auch auf eines der drei Angebote.
Zu Anfang wurden noch 7 Ergebnisse im Snack Pack angezeigt, was sich zugunsten der Mobile First Entwicklung nun auf 3 beschränkt hat.
Daher sind diese Plätze in den lokalen Suchergebnissen nun umso begehrter und auch umkämpfter. Was kannst du also unternehmen, damit auch dein Unternehmen im Local Snack Pack auftaucht?
Die erste Voraussetzung
ist das Einrichten und Verifizieren eines Google-My-Business-Kontos. Wie du das machst und was du genau beachten musst, findest du weiter unten im Beitrag.
Die zweite Voraussetzung
ist die Relevanz und Popularität deines Angebots. Wie in der herkömmlichen Suchmaschinenoptimierung setzt Google auf die Zufriedenstellung der Nutzer. Das wird dann erreicht, wenn dieser genau die Informationen findet, die er sucht. Bietest du die beste Antwort zu seiner Frage, bist du auch für die Suchmaschine relevant. Für ortsbezogene Themen bedeutet das das Einarbeiten von Ort und Leistungen im Content. Sei hier wieder sehr spezifisch, damit jeder sofort weiß, worum es geht und was man von dir erwarten kann. Des Weiteren ist die Popularität und Autorität deiner Website gefragt. Heißt im Klartext: Der Aufbau von Backlinks. Für das Local Snack Pack sind vor Allem Einträge in Branchen- und Firmenverzeichnissen gefragt, aber auch Backlinks von bestenfalls lokal ansässigen Unternehmen, Partnern und Webseitenbetreibern. Hierzu gleich mehr.
Die letzte Voraussetzung
ist eine, auf die du nur bedingt Einfluss hast: Die Distanz zwischen dem Nutzer und deinem Unternehmen. Ist dieser unterwegs und startet seine Suche auf dem Handy, werden ihm die Angebote mit der kürzesten Distanz vorzugsweise ausgespielt. Natürlich spielen die ersten beiden Voraussetzungen eine wichtigere Rolle. Befindet sich dein Geschäft allerdings am anderen Ende der Stadt und es gibt einen anderen Anbieter ganz in der Nähe, wird dieser in dem Fall bevorzugt. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Rankings für das Local Snack Pack dermaßen volatil sind.
Vielmehr geht es um das Zusammenspiel aller Faktoren. Wenn dein Angebot stets das relevanteste und beste ist, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit unabhängig von der Distanz in den meisten Fällen sowohl im Local Snack Pack als auch in den oberen Suchergebnissen zu finden sein.
Erfahre nun mehr über die 5 Säulen des Local SEO, um innerhalb kurzer Zeit eine Top-Platzierung in der lokalen Suche zu bekommen und im Local SEO langfristig erfolgreich zu sein.
1. Lokale und relevante Inhalte
Dass du relevante Texte auf deiner Website bieten musst, um für entsprechende Keywords in den Suchergebnissen aufzutauchen, versteht sich von selbst. Neben den klassischen Optimierungen des Contents wie relevante Überschriften, eine hinreichende Anzahl an Wörtern oder Keyword Density kannst du beim Local SEO mit spezifischem und für den Ort relevanten Content punkten.
Hier ist keine dumpfe SEO-Strategie gefragt, bei der du versuchst, das Fokus Keyword „Cupcake Bäckerei München“ so oft wie möglich in den Text einzubinden. Versuche, lokal zu schreiben.
Damit ist gemeint: Erstelle einzigartigen Content für die ortsansässigen Menschen. Gibt es bestimmte Sehenswürdigkeiten oder Wahrzeichen, mit welchem sich die Menschen identifizieren? Befindet sich dein Geschäft in einem bekannten Viertel oder an einer bestimmten Straße?
Beispiel: Befindet sich deine Cupcake Bäckerei nahe der Leopoldstraße oder der Theresienwiese? Dann steche aus der Masse heraus und erwähne das mögliche Alleinstellungsmerkmal unbedingt!
Achte außerdem auf spezifische Inhalte. Wenn du Cupcakes im Sortiment hast und anbietest, solltest dies auch im Content wiedergeben und hervorgeben. Nur unter „Bäckerei München“ kann man sich in erster Linie nichts vorstellen.
2. Eine Google My Business Page einrichten
Google My Business bietet Unternehmern wie dir die Möglichkeit, entsprechende Angaben zu deinem Unternehmen wie Adresse, Öffnungszeiten und Vielem mehr zu machen.
Alles was du tun musst, ist dich bei Google My Business mit deinem Google Account (falls du keinen hast, dann wird es höchste Zeit einen zu erstellen) anzumelden, und so viele relevante Informationen zu deinem Unternehmen wie möglich anzugeben.
Google veröffentlicht deine Angaben nicht nur in den Suchergebnissen, sondern unter anderem auch auf Google Maps und Google+.
Wie bereits erwähnt, kannst du unter anderem Öffnungszeiten, Adresse, Telefonnummer, Emailadresse und sogar Bilder und Informationen zu Produkten und Dienstleistungen einfügen.
Sei dabei so ausführlich wie nur irgend möglich und gebe auch jede noch so kleine und scheinbar unwichtige Information zu deinem Unternehmen an. Das erhöht deine Chancen und sorgt für Klarheit bei potentiellen Kunden, die sich vorweg über dein Angebot informieren können und schneller die Informationen finden, die sie suchen und sich somit nicht bei der Konkurrenz weiter umschauen.
Noch interessant: Seit geraumer Zeit gibt es “Google Posts”. Damit kannst du Artikel über deine Google My Business Page veröffentlichen und über Neuigkeiten, Events und aktuelle Angebote wie eine besondere Aktion berichten.
Ein weiterer Tipp bezüglich Rich Snippets ist die Implementierung von strukturierten Daten. Hierbei zeichnest du bestimmte Elemente des Codes auf deiner Website aus, um Google die Arbeit beim Identifizieren der Inhalte zu erleichtern. Hier kannst du Dinge von Telefonnummer & Adresse bishin zu Tabellen auszeichnen, welche ebenso als Rich Snippets angezeigt werden und deine Chance erhöhen, Neukunden zu erreichen. Im Prinzip ist das Local Snack Pack nichts anderes als ein Rich Snippet.
Erfahre mehr über strukturierte Daten und wie du diese selbst implementieren kannst.
3. Gute Bewertungen und Rezensionen auf Google my Business & Co.
Besonders im E-Commerce legen Menschen immer mehr Wert auf Kundenrezensionen und gute Bewertungen. Sie nehmen dies als Kaufkriterium bei Produkten aller Art. Produkte oder Dienstleistungen ohne gute Kundenbewertungen haben sogut wie keine Chance.
Auf den folgenden Bewertungsportalen solltest du als lokales Geschäft unbedingt vertreten sein:
- Google My Business
- Yelp
- KennstduEinen
- Bewertet.de
- Golocal
Melde dich in jedem Fall proaktiv auf diesen Portalen an und gehe nach dem N.A.P.-Prinzip vor, auf das ich im nächsten Punkt zu sprechen komme.
4. Local Citations – gelbe Seiten, Yelp und weitere Bewertungsportale
Ein weiterer und vor Allem besonderer Aspekt des Local SEO sind sogenannte Local Citations.
Local Citations sind nichts weiter als Erwähnungen deines Unternehmens im Internet, ob auf deine Website verlinkt wird oder nicht.
Deine Erwähnung bzw. Verzeichnis beinhaltet meistens den Unternehmensnamen, die Adresse und Telefonnummer. Im Englischen wird dies oft als N-A-P bezeichnet, kurz für „Name-Adress-Phone“. Achte darauf, dass die Angaben überall einheitlich sind. Beim Wechsel einer Telefonnummer oder nach einem Umzug solltest du die Angaben unbedingt aktualisieren.
Eine Local Citation kann unter anderem eine Auflistung in Web- und Branchenverzeichnissen sein, oder eine Business Page auf Google My Business, Yelp oder anderen Bewertungsportalen.
Hier ein kurzer Überblick bekannter Verzeichnisse, in die du dich ohne viel Aufwand eintragen kannst:
- Meinestadt.de
- Yelp.de
- Dasoertliche.de
- Gelbeseiten.de
- Stadtbranchenbuch.com
Lokale Verzeichnisse haben gleich mehrere Vorteile:
Zum einen haben solche Portale eine ansehnliche Anzahl an täglichen Besuchern und so ist es wahrscheinlich, dass einige von ihnen auf dein Profil stoßen und zu deinem Unternehmen finden.
Zum anderen genießen seriöse Branchenverzeichnisse meistens ein hohes Vertrauen bei Google und haben starke Domains mit einem hohen PageRank. Das bedeutet einen möglichen starken Backlink für deine Website und ein damit verbundener Anstieg deiner Rankings.
5. Lokale Backlinks
Backlinks von vertrauenswürdigen Websites und im besten Fall Websites mit hoher Autorität, sind die Eintrittskarten in den Google Index. Täglich gehen Millionen von Websites online. Da kann es natürlich dauern, bis deine Seite von den Googlebots gefunden wird. Leichter und vor Allem schneller geht es, wenn andere Websites auf deine weiterleiten und verlinken.
Je mehr vertrauenswürdige Websites also auf deine verlinken, desto schneller kann diese indexiert werden, weil Google deine Website schlussendlich als ebenso vertrauenswürdig und relevant einstuft.
Das Schwierigste beim Linkaufbau ist es definitiv, erst einmal gute Backlinks zu finden. Klar könntest du hergehen und Backlinks einkaufen. Doch es sei dir gesagt, dass hier Vorsicht geboten ist. Viele Dienstleister locken mit günstigen Angeboten für angesagte Bloglinks, welche in Wahrheit aus sogenannten „Private Blog Networks“ stammen. Google wird immer besser darin, Linknetzwerke zu entlarven und Penalties zu vergeben.
Was kannst du also tun? Nun, stelle dir einmal die Frage: Wen kenne ich eigentlich?
Ziehen wir wieder das Beispiel der Cupcake Bäckerei heran. Welche Lieferanten und Partner hast du, die eine eigene Website haben? Wie schaut es mit deinem Freundes- und Bekanntenkreis aus? Gibt es hier Unternehmer und Selbstständige? All diese Menschen könntest du nett darum bitten, deine Website als Partnerlink anzugeben, und auf deine Website zu verlinken.
Auf diese Weise generierst du eine Menge regionaler Backlinks, das gute Signale an die Suchmaschine sendet. Achte nur darauf, dass du es mit dem Linktausch nicht übertreibst oder wenn möglich vermeidest.